ChatGPT ist mittlerweile in vielen Unternehmen ein fester Bestandteil des Arbeitsalltags. Ob im Marketing, im Vertrieb, in der Kundenkommunikation oder zur Optimierung interner Prozesse – die Möglichkeiten dieser Technologie sind enorm. Dennoch beobachten wir in unserer täglichen Arbeit immer wieder, dass das Potenzial von ChatGPT nicht voll ausgeschöpft wird.
In diesem Leitfaden stellen wir die sieben häufigsten ChatGPT Fehler vor, die wir bei Selbstständigen sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen regelmäßig sehen. Zu jedem Fehler geben wir konkrete Empfehlungen, wie er sich vermeiden lässt, um die KI sicherer, effizienter und strategischer einzusetzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Fehler 1: Datenschutzeinstellungen ignorieren und dadurch vertrauliche Daten riskieren.
- Fehler 2: Keine Personalisierung nutzen, was zu generischen Ergebnissen führt.
- Fehler 3: Chatverlauf falsch einsetzen und Kontexte vermischen.
- Fehler 4: Inhalte ungeprüft übernehmen und KI-Halluzinationen riskieren.
- Fehler 5: Keine Custom GPTs einsetzen und dadurch Prozesse verlangsamen.
- Fehler 6: Unpräzises Feedback geben und suboptimale Antworten erhalten.
- Fehler 7: Zu früh aufgeben und Potenzial ungenutzt lassen.
Fehler 1: Datenschutzeinstellungen ignorieren – Gefahr für Unternehmensdaten
Einer der gravierendsten ChatGPT Fehler betrifft den Datenschutz. Standardmäßig nutzt ChatGPT Eingaben, um das Modell zu verbessern. Das bedeutet, dass Texteingaben – einschließlich potenziell vertraulicher Informationen – in das Training einfließen können. Dadurch besteht theoretisch das Risiko, dass diese Informationen später in anderer Form wieder auftauchen.
Praxisbeispiel:
Angenommen, ein Unternehmen lässt ChatGPT einen Vertragsentwurf erstellen und gibt dabei interne Zahlen oder Kundennamen an. Ohne angepasste Datenschutzeinstellungen könnten diese Angaben im KI-Training landen – und wären so nicht mehr vollständig unter Kontrolle.
So lässt sich das Problem beheben:
- In ChatGPT oben rechts auf das Profil oder den Namen klicken.
- Einstellungen → Datenkontrollen auswählen.
- Die Option „Modell für alle verbessern“ deaktivieren.
Damit stellen wir sicher, dass unsere Eingaben nicht für Trainingszwecke verwendet werden und interne Daten geschützt bleiben.
Fehler 2: Keine Personalisierung – generische Ergebnisse
ChatGPT kennt uns nicht, solange wir keine Informationen hinterlegen. Ohne Personalisierung liefert die KI oft austauschbare Ergebnisse, die nicht zu unserer Marke, unserer Zielgruppe oder unserem Stil passen. Genau hier liegt der ChatGPT Fehler, den viele machen. Denn die meisten Nutzer personalisieren ChatGPT nicht.
Gut konfigurierte Personalisierung macht ChatGPT zu einem virtuellen Mitarbeiter, der unser Unternehmen kennt und ohne lange Erklärungen im richtigen Kontext arbeitet. In unserem ChatGPT Personalisieren Guide finden Sie alle Informationen, wie Sie Ihren Account optimal einrichten.
Praxisbeispiel:
Ein Marketingteam bittet ChatGPT: „Schreibe einen Social Media Post über unsere neue Dienstleistung.“ Ohne Kontext erstellt die KI einen generischen Text, der weder Tonalität noch Zielgruppenansprache berücksichtigt.
So optimieren wir die Ergebnisse:
- Erinnerungen aktivieren: Globale Anweisungen wie „Schreibe stets in klarer, professioneller Sprache für Entscheider im Mittelstand“ hinterlegen.
- Individuelle Hinweise nutzen: Unternehmensinfos, Zielgruppenbeschreibung, Kommunikationsstil und typische Aufgaben dauerhaft hinterlegen.
- Chatverlauf gezielt einschalten: Nur dann, wenn alle Konversationen in denselben Kontext gehören.
Fehler 3: Chatverlauf falsch nutzen – wenn Kontexte vermischt werden
Die Funktion „Chatverlauf berücksichtigen“ kann hilfreich sein, führt jedoch schnell mal zu einem weiteren ChatGPT Fehler. Mit aktiviertem Verlauf erinnert sich ChatGPT an frühere Gespräche – und bezieht diese in neue Antworten ein. Arbeiten wir aber parallel an Projekten für verschiedene Kunden oder Abteilungen, kann das zu inhaltlichen Überschneidungen führen.
Praxisbeispiel:
Wir entwickeln in einem Chat eine Marketingstrategie für Kunde A und in einem anderen eine Content-Strategie für Kunde B. Bei aktivem Chatverlauf besteht die Gefahr, dass ChatGPT Informationen aus beiden Projekten vermischt – mit potenziell vertraulichen oder falschen Inhalten als Folge. Dieser ChatGPT Fehler lässt sich aber leicht vermeiden.
Empfehlung:
- Pro Projekt oder Kunde ein eigenes Projekt oder CustomGPT verwenden.
- Chatverlauf bei gemischten Projekten deaktivieren.
- Wiederkehrende Prompts separat abspeichern.
Fehler 4: Ergebnisse ungeprüft übernehmen – Risiko der „Halluzinationen“
Ein besonders riskanter ChatGPT Fehler ist, Inhalte ungeprüft zu übernehmen. ChatGPT generiert Antworten auf Basis von Wahrscheinlichkeiten, nicht auf Basis geprüfter Fakten. Daraus können „KI-Halluzinationen“ entstehen – inhaltlich falsche Aussagen, die jedoch überzeugend formuliert sind.
Praxisbeispiel:
Wir lassen uns von ChatGPT eine Liste gesetzlicher Vorschriften erstellen. Drei Paragraphen werden genannt, zwei stimmen, einer existiert nicht. Ohne Prüfung könnte dieser Fehler in einen offiziellen Text übernommen werden. Wer KI im Unternehmen nutzen möchte, dem dürfen solche Fehler nicht passieren.
So sichern wir die Qualität:
- Alle Fakten in externen, zuverlässigen Quellen prüfen.
- ChatGPT darum bitten, die Quellen anzuzeigen
- Bei sensiblen Themen wie Recht, Finanzen oder Medizin ChatGPT nur als Ideengeber, nicht als finale Quelle nutzen.
- Je spezieller das Thema, desto kritischer die Ergebnisse hinterfragen.
Fehler 5: Keine Custom GPTs im Einsatz
Custom GPTs sind wie spezialisierte Mitarbeiter: Sie kennen unser Unternehmen, unsere Ziele und unseren Stil – und liefern konsistente Ergebnisse. Dennoch nutzen viele diese Funktion nicht und geben stattdessen bei jeder Anfrage alle Informationen erneut ein. Das ist einer der häufigsten ChatGPT Fehler, der gemacht wird.
CustomGPTs sind wie eine Vorstufe zur Automatisierung. Wir hinterlegen einen großen Prompt und bestimmtes Wissen und müssen zukünftig nur noch Kontext liefern und bekommen dann automatisch was wir wollen. Das macht Unternehmensprozesse unglaublich schnell und sollte daher bei jedem Unternehmen im ChatGPT Account vorhanden sein.
Praxisbeispiel:
Wir erstellen regelmäßig LinkedIn-Posts. Ohne Custom GPT müssen wir jedes Mal Unternehmensbeschreibung, Zielgruppe und Schreibstil erneut angeben. Mit einem Custom GPT hinterlegen wir diese Informationen einmalig und müssen künftig nur noch das Thema eingeben.
Vorteile:
- Weniger Zeitaufwand
- Konsistente Qualität
- Geringere Fehlerquote bei Tonalität und Fakten
Umsetzung:
- In der Plus-Version (oder höher) von ChatGPT einen neuen CustomGPT erstellen.
- Unternehmensinfos, Zielgruppenbeschreibung und Stilrichtlinien hinterlegen.
- Für jede wiederkehrende Aufgabe einen eigenen CustomGPT anlegen und täglich Zeit sparen
Fehler 6: Unpräzises Feedback
Die Qualität der Antworten von ChatGPT hängt direkt von der Präzision unseres Feedbacks ab. Unspezifische Aufforderungen wie „Mach es besser“ führen selten zu den gewünschten Ergebnissen und doch machen viele diesen ChatGPT Fehler. Würden wir einem Mitarbeiter „Mach es besser“ sagen, könnte ja auch der nichts damit anfangen. Stattdessen ist es ratsam, konkret zu beschreiben wie ein besseres Ergebnis aussieht. Erst dann wird die KI Antwort auch wirklich besser.
Praxisbeispiel:
Wir sagen zu einem erstellten Blogartikel nur „Schreibe ihn professioneller“. Die KI könnte daraufhin alles Mögliche ändern – Satzbau, Länge, Tonalität – ohne zu wissen, was uns wirklich wichtig ist.
Bessere Vorgehensweise:
- Klare Anweisungen geben: „Schreibe in professioneller, leicht verständlicher Sprache, mit 300 Wörtern pro Absatz, angepasst an Entscheider im Mittelstand als Zielgruppe.“
- ODER: Bewertungs-Prompts nutzen: „Bewerte den Text in den Punkten Klarheit, Wirkung und Verständlichkeit auf einer Skala von 1–10 und überarbeite ihn, bis in allen Kategorien 10 erreicht ist.“
So geben wir der KI messbare Ziele, an denen sie sich orientieren kann und ChatGPT kann gezielt den Text verbessern.
Fehler 7: Zu früh aufgeben
Der siebte ChatGPT Fehler, den viele Nutzer bei der Nutzung von ChatGPT machen ist, dass sie die Arbeit mit ChatGPT zu früh stoppen – zu früh aufgeben. Sobald sie vor einem Umsetzungsschritt stehen, der nicht sofort klar ist wird das Ergebnis einfach nicht weiterverwendet. Dabei kann gerade hier die KI entscheidend helfen. Wenn Sie also das nächste mal mit ChatGPT arbeiten und irgendwann nicht mehr weiterkommen, fragen Sie die KI „wie kann ich mit diesem Ergebnis weiterarbeiten“ und schon wird die Blockade gelöst.
Praxisbeispiel:
Wir lassen uns von ChatGPT eine Content Marketing Strategie erstellen. Statt uns mit einem allgemeinen Plan zufriedenzugeben, bitten wir: „Erstelle einen detaillierten 30-Tage-Umsetzungsplan mit konkreten To-Dos für jeden Tag.“ So wird aus einer Strategie ein umsetzbarer Fahrplan.
Ergebnis:
Wir erhalten einen klar strukturierten Plan, der Schritt für Schritt abgearbeitet werden kann – und vermeiden, dass wertvolle Ideen ungenutzt bleiben.
Fazit
Die häufigsten ChatGPT Fehler entstehen nicht, weil die KI technisch limitiert wäre, sondern weil sie falsch eingesetzt wird. Wenn wir Datenschutz korrekt einstellen, die KI personalisieren, Custom GPTs nutzen, präzises Feedback geben und Ergebnisse kritisch prüfen, wird ChatGPT zu einem leistungsstarken Business-Tool. So steigern wir Produktivität, sichern Qualität und optimieren Prozesse nachhaltig.
Wenn Sie eine KI Agentur suchen, die für Sie fertige KI Lösungen implementiert und damit Ihre Geschäftsprozesse spürbar beschleunigt, buchen Sie jetzt Ihr kostenloses Erstgespräch. In 30 Minuten zeigen wir, welches Potenzial in Ihrem Unternehmen steckt – unverbindlich und praxisnah. Termin sichern unter https://enlight-x.com/erstkontakt